make IT – Nachbericht des zweiten Jahrgangs 2015/2016

von Sonja Grünauer & Bettina Finzel

Das Mentoring-Programm make IT, an der Fakultät WIAI der Universität Bamberg, wurde im Frühjahr 2015 von der Frauenbeauftragten der Fakultät WIAI, Frau Prof. Schmid, in Kooperation mit dem Eichendorff-Gymnasium initiiert und zählt zu den Nachwuchsprojekten der Fakultät WIAI. Die Projektkoordination hatte Bettina Finzel, sowohl in der Pilotphase als auch im zweiten Durchlauf, inne.

make IT bietet Schülerinnen und Schülern der Q11 die Möglichkeit, sich über ein halbes Jahr einen Eindruck vom Uni- Alltag allgemein sowie von den Studiengängen der WIAI zu bilden, Fragen zu stellen und eventuelle Ängste und Vorurteile über das Fach abzubauen. Die Schülerinnen und Schüler werden in Kleingruppen von je einer Studentin bzw. einem Studenten betreut. Das Programm umfasst: Mehrere persönliche Treffen, gemeinsame Besuche von Vorlesungen, Kennenlernen der Uni mit Führung oder die gemeinsame Arbeit an einem kleinen Projekt. 

Von Dezember 2015 bis Juni 2016 fand bereits zum zweiten Mal das Informatik-Mentoring make IT an der Universität Bamberg statt. An diesem Projekt nahmen insgesamt 17 Schülerinnen der Q11, dreier Gymnasien (Kaiser-Heinrich-Gymnasium, Maria-Ward-Gymnasium, Eichendorff-Gymnasium) teil. Zu Beginn richtete sich das Informatik-Mentoring ausschließlich an Schülerinnen, um diese an einen Studiengang heranzuführen, der aus verschiedenen Gründen, z.B. dem Fehlen von Rollenmodellen, meist eher nicht im Fokus junger Frauen bei der Studien- und Berufswahl steht. Aufgrund der steigenden Zahl weiblicher Informatik-Studierender (etwa 30 % im Wintersemester 2014/2015 an der Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik) und dem vermehrten Interesse von Schülern der Bamberger Schulen, an solch einem Programm teilzunehmen, wurde make IT neu konzipiert und richtet sich nun auch an Schüler.

 make IT startete mit dem Auftakttreffen am 17. Dezember 2015. Hierbei lernten sich alle Mentees (Schülerinnen) und Mentorinnen (Studentinnen) in lockerer Umgebung kennen. Die 17 Mentees wurden den 7 Mentorinnen, möglichst nach ähnlichen Interessen, zugeteilt, sodass sich eine Gruppengröße von 2-3 Mentees pro Mentorin herausbildete.

Jede Kleingruppe vereinbarte daraufhin im Laufe der nächsten Monate immer wieder Termine für die jeweiligen Individualtreffen. Mindestens zwei Treffen waren für den gemeinsamen Austausch zu Themen, wie Studienalltag, Studienplanung, das Fach Informatik, Arbeit und Engagement neben dem Studium, bestimmt.

Beispielsweise ließ eine Mentorin ihre Mentees Assoziationen zur Informatik und dem entsprechenden Berufsfeld aufschreiben. Nachdem diese ihre Assoziationen beschrieben hatten, ergänzte und diskutierte die Mentorin weitere Aspekte der Informatik, welche den Schülerinnen bis dahin noch nicht bekannt gewesen waren.

Eine andere Mentorin organisierte für eine Mentee, die sich stark für Roboter interessierte, eine Kleingruppe mit zwei Informatikstudenten, die Lust hatten mit dieser Schülerin an Robotern „herumzutüfteln“. Daraus ergaben sich sogar regelmäßige Treffen, bei denen die Schülerin ihren Arduino Roboter mitbrachte und gemeinsam mit den beiden Studenten daran experimentierte.

Fast jede Gruppe verknüpfte eines der Treffen mit einer Führung durch die Räumlichkeiten der Universität Bamberg (Vorlesungssäle, Bibliothek, Cafeteria, Mensa).

Mindestens ein weiteres Treffen pro Gruppe war für den Besuch einer Vorlesung, wahlweise der Informatik oder der Anwendungsfächer, bestimmt. Besucht wurden beispielsweise die Vorlesungen „Einführung in die Angewandte Informatik“ und „Markt- und Werbepsychologie“.

Mit dem Ziel den Schülerinnen einen praktischen Einblick in verschiedene Bereiche der Informatik zu ermöglichen, veranstalteten die Mentorinnen mit Bettina Finzel am 7. Mai 2016 von 11:00 bis 16:00 Uhr einen gemeinsamen Projekttag mit verschiedenen Workshops. Der Workshop „Einführung in IT Projekte“ leitete den Projekttag ein, an welchem alle Schülerinnen gemeinsam teilnahmen. Im Anschluss besuchte jede Schülerin einen Workshop ihrer Wahl, jeweils am Vormittag und Nachmittag. Angeboten wurden folgende Workshops: „Bildbearbeitung mit Gimp“, „Eine eigene Webseite erstellen (HTML, CSS)“, „Programmieren einer graphischen Würfel-App für den PC (Java, Java FX)“ und „Android App Programmierung“.

Die Teilnehmerinnen

Den Abschluss des Informatik-Mentorings make IT bildete der Bamberger Informatik Tag am 10. Juni 2016, zu welchem alle Schülerinnen herzlich eingeladen waren. Für diesen Tag gestalteten die Schülerinnen ein make IT-Infoplakat, welches in Form eines Infostandes im Foyer präsentiert wurde. Bei der Abschlussveranstaltung des Bamberger Informatik Tages erhielten die Mentorinnen und Schülerinnen ein Teilnahmezertifikat.

Ein Zitat aus einem Erfahrungsbericht einer Schülerin lautet: „Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieses Projekt ein Gewinn für mich war! Die Mentorinnen waren sehr nett und hilfsbereit und haben uns gut beraten. Schülerinnen, die sich für den Studiengang Informatik interessieren, sollten sich auf alle Fälle über dieses Projekt informieren – und teilnehmen.“

Die nächste Runde von make IT begann bereits am 21. November 2016 und endet zum Bamberger Informatik Tag am 23. Juni 2017.

Das make IT Team: Die Leitung obliegt Prof. Dr. Ute Schmid. Die Koordination haben Sonja Grünauer und Hannah Deininger inne. Zu den Aufgaben der Koordination gehören die Gestaltung und Durchführung von Werbung an den Bamberger Schulen sowie an der Fakultät WIAI, die Organisation von Treffen sowie die kontinuierliche interne und externe Kommunikation. Ehrenamtliche Unterstützung der Koordinatorinnen und Alumni Koordinatorin ist Bettina Finzel. Das Team wird darüber hinaus durch die Dekanatsassistenz der Fakultät WIAI unterstützt. Förderer sind die TechnologieAllianzOberfranken, Orpheus und globaldigital.